Nachtrag zu "Das Fließband im Privaten"
Eine Schreibmaschine hatte den unbestreitbaren Vorteil, der Welt Worte deutlich hörbar einzuhämmern. Sie hatte nur diese eine Aufgabe - und sie bewältigte sie gut.
Der Schreiber war gezwungen, sich ganz auf seine Sprache einzulassen. Es gab nur ihn und die Schreibmaschine. Keine Ablenkung. An der Schreibmaschine war nichts umzuschalten. Sie hämmerte ausschließlich Buchstaben auf Papier. Man musste sich vollständig auf sie einlassen und auf sie konzentrieren, sonst war man verloren. Sie war eine Maschine mit Charakter.
Heutige Computersysteme mischen sich in die Sprache ein. Sie besetzen die Sprache, indem sie Vorgaben machen und den Schreiber korrigieren. Was als praktischer Nutzen daherkommt, mischt sich in Wirklichkeit ein.
Uns kommt die Sprache abhanden. Noch Schimmer: Sie wird uns entzogen.
Zum Text Das Fließband im Privaten
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